14.03.2024

Ein besseres Leben durch wissenschaftliche Evidenz in der Politik?

Politische Entscheidungen sollten grundsätzlich auf der Basis von möglichst belastbarem Wissen getroffen werden. Auch die Kommunikationswissenschaft ist in vielen Themenbereichen zunehmend gefordert, ihr Wissen für evidenzorientierte Entscheidungen bereitzustellen, sei es in Fragen der Medienwirkungen, zu Medienregulierung, usw. Häufig ergeben sich jedoch im Verhältnis von Politik und Wissenschaft Missverständnisse und Probleme bei der Kommunikation beider Sphären. Die „Keynote im Gespräch“ im Rahmen der 69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt ging der Frage nach, wie der Transfer (kommunikations-)wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Politik gelingen kann und welche Herausforderungen dabei bestehen.

Mir war es wichtig deutlich zu machen, dass Politik und Wissenschaft zwei sehr unterschiedliche Teilsysteme sind. Ohne Evidenz hat Politik keine Substanz. Gleichzeitig unterliegen politische Entscheidungen Rationalitäten und Abwägungen, denen sich Wissenschaft nicht unterziehen muss.

Mich interessiert, wie wissenschaftliche Erkenntnisse in konkretes Handeln von der Kommune bis zum Bundestag, vom Ehrenamt in der Gemeinde bis zum Bundesgesetz praktisch gemacht werden. Kurz: der Brückenschlag zwischen Wissen und Handeln, zwischen Forschung und Praxis.

Unverzichtbar ist und bleibt, Fakten als Fakten anzuerkennen. Die Tendenz, Fakten in Frage zu stellen, zerstört die Fundamente dieses Brückenschlags und letztlich unserer Gesellschaft.